Wandel der modernen Gesellschaft in eine Weiterbildungsgesellschaft
Um den beruflichen, aber auch den Gesellschaftlichen Anschluss zu sichern, müssen wir neben unseren bereits vorhandenen Kompetenzen, weitere erwerben und diese durch Weiterbildung anpassen. „Weiterbildung“ bedeutet, berufliche Weiterentwicklung nach dem Abschluss einer ersten Bildungsphase.
Aber auch bei einem Neuen Lebensabschnitt und damit Übergang in eine neue Arbeits- und/oder Lebensphase.
Der Wandel zur Weiterbildungsgesellschaft ändert die Gesamtarchitektur des Bildungswesens.
Zum Ende des 19. Jahrhundert wurde noch von „Volksbildung“ gesprochen, bei der es vornehmlich um kollektive Bildungsbemühungen ging. In den 1920/1930er Jahren sprachen alle von „Erwachsenenbildung“. Ab 1970 war dann erstmals von „Weiterbildung“ die Rede.
In der Folge wurde diese wiederum von der Vorstellung des „lebenslangen Lernens“ abgelöst.
Jeder von uns sollte (muss) „lebenslang lernen“, was in der Konsequenz unsere Biographie ändert, die grundsätzlich ja nicht festgelegt ist, wie auch unsere Vorstellung was wir sind.
Ein lebenslanges Lernen bedeutet nicht nur den Besuch von Bildungseinrichtungen, sondern auch selbstbestimmtes Lernen, was wiederum informelle, nicht explizit organisierte Prozesse einschließt, die heute für die lebenslange Entwicklung als wertvoll (auch im normativen Sinne) hervorgehoben werden.
Ein lebenslanges Lernen verdichtet sich besonders bei Übergängen von einer Lebensphase in die nächste und den damit zusammenhängenden unvermeidlichen (Identitäts-)Krisen. Häufig sind diese mit existentiellen Neuorientierungen verbunden. „Erwachsenenbildung“ nimmt dabei unsere biografische Situation in den Blick.
Das Ziel einer Fort- und Weiterbildung sollte sein, Sie in Ihrer Kompetenzentwicklung so zu begleiten, dass diese Sie in die Lage versetzt, mit den an Sie herangetragenen Anforderungen der Arbeitswelt 4.0 zurechtkommen und sich persönlich weiterentwickeln können. Arbeiten 4.0 bedeutet sich ständig weiterzuentwickeln und sich den neuen Anforderungen anzupassen.
Lebenslanges Lernen ist nicht nur eine gesellschaftliche Notwendigkeit, sondern auch ein Habitus, ein Lebensstil. Lernen wird dann nicht als Zwang und Pflicht, sondern als Bereicherung empfunden.